Bislang erfolgt die Erfassung von Daten im RFH entweder unzureichend oder mit hohem personellen, aber nicht wertschöpfendem Aufwand. So werden Zähler manuell abgelesen und nicht kundenspezifisch ermittelt, Lastspitzen können aufgrund mangelnder Datenlage nicht vermieden werden. Grundsätzlich fehlen Daten insbesondere im Energieverbrauch, auch um z. B. die Klimaziele der Hansestadt Rostock erreichen zu können. Die Digitalisierung des RFH hat in den letzten Jahren zwar verstärkt eingesetzt, allerdings besteht noch erheblicher Aufholbedarf.
Mit dem DigiTest-Vorhaben DigiNet RFH verfolgt der Rostocker Fracht- und Fischereihafen das Ziel, ein sensorgestütztes Testfeld zu implementieren, um hierüber in drei verschiedenen Erprobungsfeldern ein digitales Energiemanagement zu errichten und Emissionen in Form von Lärm, Schadstoffen und Gerüchen im Rostocker Fracht- und Fischereihafen zukünftig zu minimieren:
1. Sensorgestützte Erfassung von Verbräuchen, zur Verbrauchsoptimierung von Lagerflächen, um die Grundlage für ein digitales Energiemanagement mit Lastspitzenüber-wachung sowie Optimierung der Land-stromverbräuche von Schiffen zu schaffen
2. Überwachung von Lärmemissionen im Bereich der Liegeplätze mit entsprechender Sicherung und Optimierung des Einsatzes der Umschlag-technik in geräuschsensiblen Abschnitten, Untersuchungen zu Luftschadstofferfas-sungen sowie von Austritt von Ammoniak (Geruchssensor)
3. Geräteeinsatzüberwachung per Sensorik und sensorgestützte Optimierung der Zugangs-systeme für die Ladungsträger und Schiffsver- und Entsorger des ISPS-gesicherten Hafen.
Folgende Schritte sind bei der Umsetzung des Testfelds vorgesehen:
1. Feinkonzeptionierung des Testfelds auf Basis der bestehenden Infrastruktur und Gegebenheiten in Form eines Lastenhefts
2. Ausschreibung, Lieferung und Installation des LoRaWan-Netzes
3. Beschaffung und Integration der Sensoren in das Netzwerk, Vorverarbeitung der Daten zur Darstellung in einem benutzerfreundlichen Dashboard und zur späteren Nutzung im Rahmen des Testfelds