Für die Hochwassersicherheit im Hafen besteht die Herausforderung darin, dass Einsatzkräfte bei extremen Sturmfluten eine Vielzahl von Verschlussobjekten vor Ort manuell bedienen müssen. Derzeit erfolgt die Übermittlung der Verschlussinformationen ausschließlich per Mobiltelefonen, was in kritischen Situationen überaus fehleranfällig sein kann. Die Bewältigung von Sturmfluten wird darüber hinaus stark beeinflusst durch den Klimawandel, den demografischen Wandel, die steigende Anzahl von Hochwasserschutzbauwerken und die immer schwieriger zu prognostizierenden Sturmflutvorhersagen. Diese komplexen Rahmenbedingungen erfordern die Einführung einer zusätzlichen Qualitätskontrolle durch ein digitales Hochwasserschutz-Monitoring, um die Effizienz und Sicherheit im Hafen zu gewährleisten.
Ziel des Projektes „ROBUST“ ist es, durch den Einsatz moderner Sensorik und gezielter Datenverarbeitung ein digitales
Hochwassermonitoring in Form eines Testfelds aufzubauen. Dadurch wird die Robustheit der Informationskette erhöht, was insgesamt zu einem verbesserten Schutz von Infrastruktur und Bevölkerung führt. Darüber hinaus werden die Anlaufzeiten nach Sturmfluten für den Hafenbetrieb verkürzt und die Arbeitssicherheit für das Einsatzpersonal verbessert.
Das digitale Testfeld wird im Bereich des Überseehafens mit insgesamt 31 verschiedenen Verschlüssen aufgebaut. Zur
Positionserfassung der Verschlüsse werden je nach örtlichen Anforderungen berührungslose oder mechanische/magnetische
Endlagenschalter installiert. Die erfassten und empfangenen Daten werden digital aufbereitet und in einer interaktiven
Lagekarte dargestellt. Diese kann lokal und auf mobilen Geräten abgerufen und dargestellt werden. Darüber hinaus werden offene
Schnittstellen für berechtigte Akteure im System vorgesehen.