Der Hafenentwicklungsplan der Hansestadt Lübeck HEP 2030 wurde am 28. Mai 2020 von der Lübecker Bürgerschaft beschlossen. Im Gutachterlichen Schlussbericht, der die Inhalte mehrerer Grundlagengutachten zusammenführt, wird neben steigenden Ladungsaufkommen und wachsenden Schiffsgrößen auch eine Verlagerung von Verkehren in Richtung Travemündung prognostiziert.
Die wachsenden Schiffsrümpfe stellen auch größere Angriffsflächen für Wind- und Strömungskräfte dar. Bei bestimmten Wetterlagen können unvorhersehbare Strömungen im Bereich der Trave entstehen. Gleichzeitig werden keinerlei Strömungsmessungen entlang der Trave unternommen.
Darüber hinaus finden entlang der Trave vielfältige Verkehre mit Wasserfahrzeugen statt. Diese bedingen nicht nur eine entsprechend hohe Verkehrsbelastung auf dem Fahrwasser, sondern auch eine hohe Nachfrage an vorhandene Liegeplätze.
Dem Gedanken der Lübecker Smart City Strategie folgend, sollen im Rahmen des digitalen Testfeldes Möglichkeiten erprobt werden, einerseits Informationen zur aktuellen Strömungs- und Windsituation, als auch streckenweise zur Anlegerbelegung zu sammeln und diese mittels Datenplattform nutzerorientiert zur Verfügung zu stellen.
Für die Ermittlung der Umweltdaten (Strömung und Wind) sollen Erprobungsräume für den Einsatz von ADCP-Sensoren geschaffen werden. Hierzu wird an drei Standorten entlang der Trave die Strömung gemessen. Die Ermittlung der Windgeschwindigkeit erfolgt zunächst an einem mündungsnahen Hafenterminal.
Zur Verkehrsraumüberwachung werden Sensoren eingesetzt, die über Objekterkennung in der Lage sind, auch Wasserfahrzeuge während der Fahrt sowie an der Kaimauer zu erkennen.
Die gesammelten Informationen werden auf einer Datenplattform interessierten Nutzern über einen Webservice zur Verfügung gestellt.